Es gilt das gesprochene Wort.

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Günes, sehr geehrte Damen und Herren, der Presse, des Rates und liebe Sportsfreunde, liebe Waldschützer liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger

 

Was lange währt, wird auch in der Light Variante nicht zwangsläufig gut!

 

 

Die heute Abend vorliegende Vorlage zur weiteren Vorgehensweise Sportzentrum Süd hat vom zeitlichen Aspekt und den häufigen Beratungen nicht profitiert

 

Es wurde in den letzten Jahren viel diskutiert, verhandelt und um Kompromisse gerungen. Einen Abriss der Ereignisse kann ich Ihnen heute nicht ersparen.

 

Als die beiden Vereine SVS und TC in einer nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzung ihre Interessen und Vorbehalte, was einen reibungslosen Spielbetrieb betrifft vorgetragen haben, hat auch die GAL nach Entwicklungsmöglichkeiten und Entzerrung der Stresspunkte mit den Vortragende gesucht.

Dies führte dann in der Konsequenz, zunächst zu einer Zustimmung der Prüfung der Entwicklungsmöglichkeiten in Richtung Waldschutzgebiet. Aus dieser Prüfung wurden dann ein Bebauungsplanverfahren. Hier kamen uns schon mehr als nur Bedenken, da aus einem Platz zwei wurden und ebenmal 144 Parkflächen.

 

Zunehmende Klimakrisenfolgen wie Hitzesommer und Wasserknappheit haben uns als Fraktion dazu bewogen, die Zusage zur Prüfung in ein Nein zu Spielfeldern und Parkflächen zu machen. Wir haben das zu jedem Zeitpunkt transparent und nachvollziehbar dargelegt.

 

In den beteiligten Fraktionen hat dieses Überdenken für uns zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar stattgefunden.

Als der Druck durch die Bildung einer Bürgerinitiative, die sich aktiv in die politische Diskussion und Entscheidung eingemischt hat, zunahm gab es auch hier ein Einlenken, zumindest Alternativen zur Waldrodung zu prüfen. 

 

In insgesamt drei moderierten Workshops, wurden alle Betroffenen zu Beteiligten. Argumente, Zwangspunkte, Erwartungen und Hoffnungen wurden ausgetauscht und dann auf Machbarkeit, Umsetzbarkeit und vor allem auf geschlossene Kompromisse zu prüfen.

 

Der lange Zeitraum bis zur heutigen Entscheidung, der zum Großteil den  Coronaeinschränkungen geschuldet war, hat immer wieder neue Ideen zu Tage gebracht.

 

Dann hat sich die  Verwaltungsspitze  mit eigenen städteplanerischen Ideen eingebracht um den Vorgang für alle Beteiligten abzuschließen zu können. ein in Auftrag gegebenes Gutachten, hat  in der Variante Verwaltung Risiken bzgl. des Spielbetriebes ergeben, so dass diese nicht weiterverfolgt wurden.

 

Damit sind wir quasi auf den Startpunkt zurückgefallen und haben heute über eine angepasst Varianten „0 light“ zu beraten.

 

Auch wenn aus ursprünglich 2,5 Hektar Wald nun zusammengeschrumpft 1,5  ha Waldrodung wird, ist der Wald dort einem weiteren menschlich Eingriff ausgesetzt und wird der Allgemeinheit entzogen. Freier Zugang ist nicht mehr möglich, alle Schutzfunktionen des gerodeten Waldstücks ruiniert. Seine ökologischen Funktionen wird nachhaltig gestört bzw. zerstört.

 

In der heutigen Vorlage werden geschickt Formulierungen gewählt, die suggerieren sollen, alles nur halb so schlimm.

 

Nur durch die Beteiligung des Forstes und dem Umweltbüro Spang.Fische.Natschka, haben die Beteiligten der Maßnahme keine Unbedenklichkeit attestiert . 

 

144 Parkplätze werden nicht errichtet. In den Ausführungen zuvor waren diese zumindest zu Teilen immer baurechtlich notwendig. Wir sprechen uns schon lagen gegen die schlechteste aller Varianten aus Wald gegen Parkplätze

 

Verzicht eines Platzbau nach UEFA Maßen. Auch das war in den Vorberatungen immer kategorisch ausgeschlossen werden.

 

 

Ausgleichsmassnahmen mit Klima angepassten Kulturen und Aufwertung des Sonnenweges mit klimaresistenten Bäumen. Wenn das so möglich wäre, könnten wir den Umbau des klimaangepassten Waldes ja in ganz anderen Dimensionen vorantreiben. Hohe Ausfallrate der Nachpflanzungen und der extrem aufwändige und teuere Pflegeaufwand wird nicht näher beziffert.

 

Spielpartnerschaft mit dem FC Sandhausen. Wie das Kaninchen aus dem Hut werden nun Kooperationen getroffen, die in den Vorberatungen immer alle schon ausgelotet und wenig erfolgversprechend nicht weiter verfolgt wurden. Ob die anhaltende Kritik der Bürgerinnen und Bürger und der GAL dann doch zu einer Kooperationswilligkeit geführt haben, überlassen wir der Bewertung der Zuhörerinnen und Zuhörern.

 

Als GAL haben wir in den letzten Sitzungen immer darauf hingewiesen, dass in der Variante „0“ eine Besserstellung der Spielbetriebsbedingungen des FC Sandhausen nie beinhaltet waren. Wurden wir erhört, oder sind es taktische Scharmützel?

 

Die auf die Gemeinde zukommenden Kosten im Rahmen der Vereinsförderung sind nicht ansatzweise beziffert, das es ja schon Haushaltpositionen gibt, die eingestellt sind. Umgang mit Steuergeldern verlangt auch Transparenz.

 

 

 

 

 

Was hat das alles mit der heutigen Entscheidung zu tun?

 

Aus den aufgeführten Argumenten steht unser Nein stabiler denn je.

Nein, zu Sport- und Spielflächen und sonstigen Zugriff auf Waldschutzgebiete

 

Unser Nein, ist ein ja zur Erhaltung der Lebengrundlagen aller Lebewesen auf diesem einen, uns zu Verfügung stehenden Planeten.

 

Wir appellieren erneut an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte die jetzt anstehende Entscheidung nochmal sehr genau zu prüfen, es ist nie zu spät das Richtige zu tun!

 

 

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

R.Lauterbach

Fraktionsprecher GAL