Der Aufstieg des SV Sandhausen und die dafür notwendige „Waldinanspruchnahme“
Mit diesem Satz hat sich Hape Kerkeling auf den Jacobsweg begeben und ein Buch mit dem gleichen Titel geschrieben. Ein Buch könnte man auch über den Aufstieg des SV Sandhausen und der „Waldinanspruchnahme“ wegen des Stadionausbaues schreiben.
Kapitel 1: Nachdem zuerst Platz für den Fernsehübertragungsturm und Stellfläche für Übertragungsfahrzeuge geschaffen wurde, natürlich durch Waldinanspruchnahme, musste eine Ausgleichfläche gefunden werden – in Mannheim.
Kapitel 2: Kreisel am Hardtwaldstadion. An der Ecke Jahnstraße/Hauptstraße „Kahlschlag“, nachdem noch im Frühjahr nur vom Ausdünnen für die Fahrradabstellanlage die Rede war. Nach dem Kahlschlag sollen 25 Ahornbäume als Ausgleich gepflanzt werden. Für den Ausbau des Stadions auf knapp 16 000 Plätze und den Neubau eines Sportplatzes müssen 1,3 Hektar Wald in Anspruch genommen werden – davon 0,3 ha für den Stadionausbau und etwa 1 ha für den Sportplatz. Diese Fläche soll im Gewann Brühl beim Angelsee an der Gemarkungsgrenze zu Walldorf wieder aufgeforstet werden. Laut Nachfrage bei Forstbezirksleiter Eick kann man einen 90 Jahre alten Wald natürlich nicht einfach wieder „hinzaubern“, so hätten die zu rodenden Kiefern ökologisch keine Bedeutung. Die Wiederaufforstung zahlt der SVS.
Zusammenfassend ist der Preis der von den Bürgern zu zahlen ist, nicht klar zu beziffern. Ein Naherholungsgebiet wird sukzessiv verkleinert. Ausgleichsflächen werden z.T. weit außerhalb an der Gemarkungsgrenze nach Walldorf oder sogar in Mannheim geschaffen. Die Sandhäuser Bürger haben davon wenig Nutzen.
Auch in Zukunft werden die Gemeinderäte der Alternativen Liste in kritischen Einzelfallprüfungen die Natur schützen und entsprechend, auch unterschiedlich ohne Fraktionszwänge entscheiden.