Hoffnung für die Gemeinderatswahl

3. Dezember , 2018

Hoffnung für die Gemeinderatswahl

Foto: Agnieszka Dorn

Die Resonanz auf den öffentlichen Weckruf ist ermutigend. Neben bekannten sind auch einige neue Gesichter zum Treffen der AL Sandhausen in der Hardtwaldhalle erschienen. „Was würde fehlen, wenn es die Alternative Liste Sandhausen nicht mehr geben würde?“, will die Reporterin der Rhein-Neckar-Zeitung wissen. Gemeinderat Ralf Lauterbach lehnt sich zurück, holt tief Luft und legt los: Radwegeführung, Gemeindeentwicklung, Nachverdichtung, Energiebilanz Neubaugebiete. Auch wenn es mit nur drei Sitzen nicht immer möglich ist, Mehrheiten zu organisieren, gelingt es der Fraktion Akzente zu setzen. Das Ruftaxi zum Beispiel fuhr nach 20 Uhr nicht mehr. Seit die Fraktion das Thema aufgegriffen hat, haben die Sandhäuser auch zu späterer Uhrzeit noch eine echte Alternative. Die Anbindung des Industriegebiets an die Buslinie 758 oder die Verlegung der Haltestelle in der Hauptstraße, das sind Dinge, die die Verwaltung schnell aufgreift und umsetzt. Auch weil sie von der Kompetenz der Fraktion profitiert. Das gilt auch für die neue Verkehrsführung in der Hauptstraße, die sich wenigsten etwas am von der Alternativen Liste favorisierten Konzept des Shared Space orientiert. Im Zuge der geplanten Verlängerung des Bahnsteigs am S-Bahnhof hat sich die Alternative Liste für einen direkten Durchgang zur Park&Ride Anlage eingesetzt. Auch die Öffnung in der Schallschutzmauer des Neubaugebiets Große Mühllach II geht auf ihr Konto. Ohne diese müssten die zahlreichen Schülerinnen und Schüler aus Leimen und Nussloch mit ihren Rädern den Umweg über den Kreisel nehmen. „Es wurde nur an eine optimale Pkw-Führung gedacht und nicht an Radfahrer“, sagt Lauterbach.

Deutliche inhaltliche Akzente setzt die AL Sandhausen auch bei den gemeindeeigenen Liegenschaften. „Wir brauchen einen Treffpunkt für alle Bürger, auch für Leute, die nicht Basketball spielen oder kegeln wollen“, betont Lauterbach. Er findet es nicht richtig, wenn nur in Vereinskategorien gedacht und geplant wird. Multifunktionalität und die Aufwertung des Ortskerns sind ihm wichtig. Bei einem möglichen Neubau der Dorfschänke müsste man sich auch fragen: Welche Impulse wollen wir in dieser exponierten Innenlage setzen? Wie wollen wir das Quartier entwickeln?

„In einer ‚Wohlfühlgemeinde‘ muss es auch Orte außerhalb der eigenen vier Wände geben, wo ich mich wohlfühlen und mit Jemandem treffen kann“, ist der Gemeinderat überzeugt und erinnert daran, dass seine Fraktion auch ein Café in der Festhalle angeregt hat.

Weitere Akzente hat die Fraktion beim Klimaschutz gesetzt. Das Baugebiet Mühllach II wurde an das Nahwärmenetz angebunden, die Bauplätze in Nord-Süd-Ausrichtung angelegt um den Passivhausstandard zu ermöglichen und der Gemeindestrom kommt aus regenerativen Quellen. Ein junger Mann will wissen, wie er sich als Selbstständiger mit begrenztem Zeitbudget einbringen kann und welche Kompetenzen nötig sind. „Zu sagen, was brauche ich als Jungunternehmer hier am Ort, das ist Kompetenz genug“, ermutigt ihn der Gemeinderat. Eine Bürgerin schlägt eine Bürgerbeteiligung für Photovoltaikanlagen und die Kartierung der Dachflächen vor. Man könnte doch mal die Heidelberger Energiegenossenschaft einladen, regt sie an.

Bei der Kommunikation nach außen gibt es noch Potenzial: Kontakte in die Bürgerschaft ausbauen, regelmäßiger Berichte in die Gemeindenachrichten setzen, Homepage modernisieren, Soziale Medien bedienen. Zudem sollen die Treffen nun regelmäßiger stattfinden, jeweils einige Tage vor der Gemeinderatssitzung.

„Ich schöpfe Hoffnung für die Gemeinderatswahl“, sagt Ralf Lauterbach und macht dabei tatsächlich einen entspannten Eindruck.

Beim nächsten Treffen am 11. Dezember um 19:30 Uhr werden Ideen für das Wahlprogramm gesammelt. Der Ort steht noch nicht fest. Lauterbach berichtet, dass ein Interessent nicht teilnehmen konnte, weil die Fraktionsräume nicht barrierefrei zugänglich sind. Schon ist das nächste kommunalpolitische Thema gefunden. Die Fraktionssitzungen der AL Sandhausen sind grundsätzlich öffentlich, ein Zeichen von Transparenz und Offenheit.

Für den Artikel: S.Hebbelmann

 

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