Das bisherige Jugendforum war ein guter Ansatz, denn Jugendliche konnten sich an bestimmten Projekten in unserer Gemeinde beteiligen.
Aber, und das ist wohl kein Geheimnis, hinter den Kulissen gab es Meinungsverschiedenheiten und Unzufriedenheit. Die Verwaltung war nicht immer einverstanden mit den Aktivitäten des Jugendforums. Die Jugendlichen sind über die Erwartungen und Forderungen der Verwaltung hinausgegangen. Gleichzeitig haben sich die Jugendlichen nicht ausreichend wertgeschätzt gefühlt. Sie empfanden auch, dass ihre Handlungsfreiheit eingeschränkt war.
Es liegt nicht in der Natur der Jugendlichen, rebellisch zu sein. Was ihnen heute fehlt, ist die Chance, Verantwortung zu übernehmen und sich zu bewähren. Wir müssen den Jugendlichen gegenüber mit Souveränität und Gelassenheit begegnen.
Wir haben schon lange die Errichtung eines Jugendgemeinderats gefordert. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Beteiligung von Kinder und Jugendlichen mehr sein sollte als nur ein „offenes Ohr“ für ihre Anliegen. Echte Beteiligung bedeutet, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen, sie mitzugestalten und sie zu unterstützen.
Deshalb begrüßen und unterstützen wir nachdrücklich den Antrag der Jugendlichen für einen Jugendgemeinderat in unserer Gemeinde.
Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Menschen freiwillig ihre Zeit in manchmal langen Sitzungen verbringen möchten. Sie wollen gehört und ernst genommen werden. Ein Jugendgemeinderat würde ihnen außerdem eine offizielle Plattform bieten, auf der sie ihre Anliegen, Ideen und Vorschläge offen äußern können.
Daher ist es von großer Bedeutung, diesem Engagement den notwendigen Respekt entgegenzubringen. Sowohl der Gemeinderat als auch die Gemeindeverwaltung sind aufgefordert, vermehrt auf die Stimme der jungen Generation zu hören.
Wir appellieren an alle Beteiligten, klare und transparente Erwartungen, Forderungen und Regeln festzulegen, um Konflikte zu vermeiden. Dies ist ein stetiger Lernprozess für uns alle.
Wir hoffen auf einen gelungenen Neuanfang und wünschen uns eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren und über die Generationen hinweg. Auf diese Weise können wir eine lebenswerte und zukunftsfähige Gemeinde für alle schaffen.

 

 

Lukas Öfele, GAL Fraktion