Planung des Kreisverkehrs für Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV optimieren

1. Dezember , 2020

Die Gemeinde plant an der Kreuzung Heidelberger Straße, Eichendorffstraße und Am Leimbachring einen Kreisverkehrsplatz, um die Geschwindigkeit des motorisieren Verkehrs und damit die Lärmbelästigung der umliegenden Anwohnenden zu reduzieren. Die Maßnahme wurde aus dem Lärmaktionsplan von 2016 entwickelt.

     Neben der Lärmminderung kann ein Kreisverkehrsplatz zu mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden beitragen. Durch die niedrigere Geschwindigkeit sinkt das Risiko für schwere Unfälle. Außerdem werden die Sichtbeziehungen deutlich verbessert, da Autofahrer*innen und Fahrradfahrer*innen beim Einfahren in den Kreisel in der Regel nur noch auf den von links kommenden Verkehr achten müssten, während bei der jetzigen Kreuzung nach links, rechts und auch geradeaus geschaut werden muss. Für Fußgänger*innen geht ebenfalls eine deutliche Verbesserung einher: Sie könnten über allen Knotenarmen queren, wo sie heute mehr oder weniger sicher nur an der Querungshilfe in Höhe der Bushaltestelle „Heidelberg Nord“ (barrierefrei) passieren können.

In der vergangenen Gemeinderatsitzung ging es ausschließlich um die Abstimmung, ob die Planungen zu dem Kreisverkehrsplatz fortgeführt werden sollen. Es ging hierbei nicht um den Bau dieser. Dennoch darf man sich fragen, ob die Baukosten von mehr als 800.000 € es rechtfertigen, die Planungen weiterzuführen.

Was ist ein Menschenleben wert? Wie viel darf eine Maßnahme kosten, um Verkehrsteilnehmende vor Unfällen und Lärmbelästigungen zu schützen?

Ein Kreisverkehrsplatz ist zwar die effektivste Maßnahme, um den Lärm senken und die Verkehrssicherheit erhöhen zu können. Dennoch ist die GAL der Meinung, es müssen Alternativen zum Kreisel geplant werden, die deutlich kostengünstiger sind und trotzdem auch eine wirkungsvolle Verbesserung der Situation erzielen können. Denkbar wären u.a. verschiedene Maßnahmen wie eine Temporeduzierung auf 30 km/h inkl. einer Geschwindigkeitsüberwachung („Blitzer“), Fahrbahnverengung sowie die Errichtung eines Fußgängerüberweges („Zebrastreifen“) oder einer Bedarfsampel.

Meine Einstellung in dieser Frage ist zwiespältig. Ich kenne die Vorzüge eines Kreisverkehrsplatzes, wenn er gut geplant ist, und bin mir sicher, dass die meisten Verkehrsteilnehmenden diesen schätzen würden. Ich bin mir aber auch bewusst, dass der Bau des Kreisels sehr teuer würde und kann es vor mir nicht verantworten, so viel Geld darin zu investieren, da viele weitere Maßnahmen sinnvoll und nötig sind. Aus diesem Grund schloss ich mich der Basis und den anderen Gemeinderät*innen der GAL an und stellte den Antrag, dass die Verwaltung nach kostengünstigeren Alternativen zu einem Kreisverkehrsplatz suchen soll.

Leider wurde dieser Antrag in der vergangenen Gemeinderatssitzung mehrheitlich abgelehnt. Die Planungen für den Kreisverkehrsplatz werden weiter fortgeführt. Hierbei ist anzumerken, dass der Bau des Kreisels noch nicht beschlossen ist, auch wenn ich die Zustimmung der Mehrheit der Gemeinderät*innen für wahrscheinlich halte. Mit aller Kraft strebe ich eine für den Umweltverbund bessere Lösung an, d.h. beste Möglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr sowie für den ÖPNV sollen in die Planungen eingebracht werden. Falls Sie Anmerkungen, Ideen oder Wünsche haben, können Sie mir einfach eine E-Mail schreiben. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!

Lukas Öfele

Gemeinderat der Grün-Alternativen Liste

 

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