Fünf Kandidierende für die Gemeinderatswahl stellen sich vor:
Auf Platz eins ist Lukas Öfele gesetzt. Er ist 27 Jahre alt und studiert Elektro- und Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Woher sein Interesse am Thema Verkehr kommt, weiß er selbst nicht so genau zu sagen. „Es war ein schleichender Prozess“, sagt er und nennt störenden Verkehrslärm, zu schmale Gehwege, unsichere Fahrradwege sowie fehlende Aufenthaltsplätze. „Man fühlt sich einfach nicht wohl“, sagt er. In vielen Städten beobachte er durch ausgewogene Platzverhältnisse eine verständnisvolle Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden. „Man kann angenehm spazieren gehen, auch Kinder fahren sicher mit dem Rad und die gewonnene Aufenthaltsqualität ist hoch. Das möchte ich auch in der ‚Wohlfühlgemeinde‘ Sandhausen erreichen“, sagt er und ergänzt: „Es ist ein großes Anliegen, die Schwächsten im Verkehr, also Kinder, ältere Menschen und Behinderte, zu schützen und ihnen Barrierefreiheit zu ermöglichen.“ Aber auch andere zentrale Themen der Alternativen Liste, wie Schutz der Umwelt und Natur, fortschrittliche Energie, soziales Engagement sowie Familienförderung sind ihm wichtig. Für Sandhausen wünscht er sich eine breite Basis, also eine starke Bürgerbeteiligung, damit möglichst alle zu Wort kommen können.
Gemeinderätin Ingrid Marc-Baier ist 64 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder und sieben Enkelkinder. Dazu ist sie halbtags als Bürokauffrau tätig und engagiert sich bereits in der zweiten Periode für die Alternative Liste Sandhausen im Gemeinderat Sandhausen. Über ihre Motivation, erneut für den Gemeinderat zu kandidieren, erklärt sie: „Ich will die Chance nutzen, die Zukunft Sandhausens mitzugestalten. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dem gerne geäußerten Ausdruck ‚Wohlfühlgemeinde’ Berechtigung zu verleihen.“ Als ihre Schwerpunkte und Interessen nennt sie die Themen Soziale Gerechtigkeit, Familienpolitik, Mehrgenerationenprojekte, Integration, Bürgernähe für mehr Einbindung der Bürger, Kultur sowie Natur- und Umweltschutz.
Gemeinderat Ralf Lauterbach (56 Jahre) ist Pflegedienstleiter, verheiratet, hat zwei Kinder und ist seit 2012 Mitglied im Gemeinderat. Seine Motivation: „Als wir 1995 nach Sandhausen zogen haben wir einen Ort kennengelernt, der uns freundlich begegnete aber nicht empfangen hat. In einer schwierigen Lebenssituation haben wir dann doch Unterstützung und wertvolle Hilfe erfahren.“ Um der Gemeinde etwas zurückzugeben sei er Gründungsmitglied bei den Freunden der Gemeindebibliothek geworden. Gesellschaftliche, politische und ökologische Fehlentwicklungen waren für ihn Anlass, sich schließlich auch politisch zu engagieren. „Wir von der Alternativen Liste zeigen auf, wie Mobilität auch ohne mehr Flächenverbrauch möglich ist. Dazu gehört für mich der Ausbau des ÖPNV und der Fahrradwege.“ Keine andere Fraktion habe das große Ganze so im Blick wie die AL, betont Lauterbach. Sie stehe für einen achtsamen Umgang mit Ressourcen und Menschen, zu einer ökologisch und sozial gerechten Energiewende, Akzeptanz anders Denkender, und mehr. „Es ist mir gelungen, der Politik und den Visionen der Alternativen Liste mehr Gehör zu verschaffen, das möchte ich gerne noch fortsetzen und den jungen Engagierten die Möglichkeit bieten, das weiterzuführen.
Auf Listenplatz vier ist Benjamin Alexander Gutwein gesetzt. Er wurde vor 30 Jahren in Bonn geboren und fand über verschiedenste Länder und Orte vor drei Jahren seinen Weg zu uns. Derzeit studiert er an der DHBW betriebswirtschaftliche Steuerlehre, um ab Oktober hier in Sandhausen bei einem Steuerberater zu arbeiten. „Als Mitglied der Grünen ist es mir wichtig, dass wir unsere Umwelt sinnvoll nutzen“, sagt er. Um dem Ziel näher zu kommen, will er mit einem Parkplatzmanagement weniger stockenden Verkehr in den engen Straßen der Gemeinde erreichen. So will er die Umwelt und die Nerven der Autofahrer entlasten. „Dazu gehört für mich auch, dass Busse an sinnvollen Orten halten und jeder, auch mit dem Bus, schnell zum Ziel kommt.“ Obwohl die kostenlose Fahrkarte noch Zukunftsmusik ist, ist es ihm wichtig, dass jeder in Sandhausen problemlos per Bus zum Einkaufen fahren kann und ein Bus wieder in die Heidelberger Innenstadt fährt. Als diplomierter Physiker kann er sich auch für digitale Infrastruktur begeistern. „Für Sandhausen fordere ich schnelles W-LAN auf öffentlichen Plätzen, um eine soziale und moderne Infrastruktur zu schaffen.“
Jörg Belzner wurde 1960 in Heidelberg geboren und wohnt seit 1996 in Sandhausen. Der Schreinermeister ist an der Ehrhart-Schott-Schule in Schwetzingen als Technischer Lehrer mit der Aus- und Weiterbildung der Schreiner beschäftigt. „Seit über zehn Jahren engagieren meine Frau und ich uns in regionalen und öffentlichen Energieprojekten wie den Gemeinschaftssolaranlagen Neckargemünd, der Energiegenossenschaft Starkenburg und der Heidelberger Energiegenossenschaft. 2009 gründeten wir mit Anderen auf Initiative unseres Sohnes die Solargemeinschaft Nußloch Sandhausen Gbr, die eine 25 kWp Anlage auf einem landwirtschaftlichen Gebäude in Maisbach betreibt. Die Erfahrungen mit den oben genannten Projekten hat gezeigt, dass viele Menschen auch mit kleinen Mitteln Einiges bewegen können. In Sandhausen schlummert diesbezüglich sicher ein großes Potenzial. Um dieses zu wecken, würde ich gerne meinen Beitrag leisten. Mein Interesse, für die AL-Sandhausen bei der Gemeinderatswahl anzutreten, wurde motiviert durch den „Hilferuf“ der AL vor einigen Wochen in der Zeitung und der Sorge um die Veränderungen in unserer Parteienlandschaft im Allgemeinen.“